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Rechtschreiben
Wie funktioniert Rechtschreibung
Um ein Wort zu schreiben, muss der Schreiber das gehörte
Wort in einzelne Laute zerlegen können (akustische Analyse) und diese in
der richtigen Reihenfolge nacheinander (akustische Synthese) aufschreiben
= Phonetische Schreibweise. Dies führt allerdings nur bei ganz wenigen
sogenannten lautreinen Wörtern zu einem richtigen Ergebnis. Denn die
meisten deutschen Wörter sind nicht lautrein, so dass der Schreiber sich
zur phonetischen Schreibung bestimmte Schreibweisen einprägen muss =
Regelwissen.
Ein paar Beispiele sollen dies verdeutlichen.
Die folgenden Wörter
klingen bezüglich der roten Buchstaben phonetisch absolut gleich, werden
jedoch unterschiedlich geschrieben:
Hase – Straße,
wählen – quälen,
heute – Häute,
fast – f asst,
mir – Stier
Der Laut „ei“ kann
wie folgt geschrieben werden: ei, ai, ey, ay.
Das Ende von Fuchs,
Fax und montags
klingt ebenfalls gleich.
Wenn wir ein Wort also noch nie gesehen bzw. geschrieben haben, haben wir
folgende Möglichkeiten:
 | Schreiben,
wie man es spricht |
 | Schreiben,
wie man ähnlich klingende Wörter spricht |
 | Schreiben,
wie man sinnverwandte Wörter schreibt |
 | Suchen
nach passenden Rechtschreibregeln |
 | Das
Wort in verschiedenen Schreibweisen aufschreiben, die „Wortbilder“
vergleichen und das vermeintlich richtige aussuchen |
Zum erfolgreichen Rechtschreiben gehört also auch ein gutes Gedächtnis für
Ausnahmen und „Wortbilder“. |
Wie erwerben Kinder Kompetenzen in
der Rechtschreibung
Der Erwerb einer
sicheren Rechtschreibung ist ein lebenslanger Lernprozess.
Er beginnt mitunter
schon vor der Einschulung, wenn sich Kinder die Schreibweise ihres Namens
oder bekannter Wörter wie „Taxi“, „Bus“ oder ähnlicher häufig
auftauchender Wörter einprägen. Dies kann ohne Einsicht die
Zeichen-Laut-Beziehung erfolgen. In der Didaktik spricht man dabei von der
„logographemischen“ Strategie.
Mit der
Einschulung und dem Lesenlernen sind die meisten Kinder in der Lage, gehörte
Wörter in ihre Einzellaute zu zerlegen und entsprechend zu schreiben.
Diese Schreibweise nennt man „phonetisch“, weil sie ausschließlich
der gesprochenen Sprache folgt. Sie führt jedoch – wie bereits oben erwähnt
– nur bei lautreinen Wörtern zur korrekten Schreibweise. Die
Schüler müssen sich also zusätzliche Schreibweisen einprägen, die von
der phonetischen abweichen: z.B. „Straße“ schreibt man mit „ß“,
obwohl es wie „Hase“ klingt. Diese
korrekten Schreibweisen sollen sich die Schüler im Lauf der Schulzeit
anhand von Rechtschreibregeln erwerben.
Diese Regeln
haben jedoch alle ihre Tücken und Ausnahmen, weil es in der Deutschen
Rechtschreibung kein einheitliches Schreibprinzip gibt. Dadurch
werden viele Kinder verunsichert, wenn sie gelernte Regeln anwenden und
auf Ausnahmen stoßen.
Hier seien nur einige
solcher Fälle genannt:
Regel: Nach langem
Vokal folgt ein „Dehnungs-h“ wie bei „zählen“, „wählen“ aber
nicht bei „quälen“.
Ebenso ist es beim
„langen i“: „spielen“, „Flieger“ aber „Tiger“.
Auch bei fast allen
weiteren Rechtschreibregeln gibt es so zahlreiche Ausnahmen,
dass Kinder viele Möglichkeiten haben, bei Anwendung einer Regel,
Fehler zu machen und immer mehr verunsichert zu werden.
Um Erfolg in der
Rechtschreibung zu haben, brauchen Kinder neben der Fähigkeit zum
phonetischen Schreiben, der Regelkenntnis auch ein gutes Wortbildgedächtnis
für Ausnahmen und weitere kognitive Strategien wie z.B. suchen nach
„verwandten“ Wörtern, deren Schreibweise sie kennen. |
Rechtschreiben in Verbindung mit
sinnerfassendem Lesen
In der deutschen Sprache gibt es viele
Wörter, die so ähnlich klingen, dass ihr phonetischer Unterschied von
vielen Kindern oft nicht ohne weiteres wahrgenommen werden kann.
Ein paar Beispiele sollen das
verdeutlichen:
Greis – Kreis, Grippe – Krippe, Gabel – Kabel, Dank – Tank, Rad
– Rat
danken – tanken, leiden – leiten,
stehlen – stellen, singen – sinken
Außerdem gibt es eine Menge Homophone, bei denen allein der Sinn die
entsprechende Schreibung vorgibt:
Lid – Lied, Seite – Saite, Mine – Mine, leeren – lehren
Was liegt also näher als die korrekte Schreibung dieser Wörter im
Sinnzusammenhang, also in Verbindung mit sinnerfassendem Lesen zu üben.
Das geschieht durch "Wortkarten", die den jeweiligen
"Textkarten" zugeordnet werden. Die Kontrolle erfolgt durch
Markierungen auf der Rückseite.
Ein Beispiel:
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Lernziele
Mit den Materialien
lernen die Kinder spielerisch, die richtige Schreibweise ähnlich bzw.
gleich klingender Wörter in Verbindung mit sinnerfassendem Lesen zu üben
und sich einzuprägen.
Weitere
Lernziele:
 | Die
Schüler werden durch die Gegenüberstellung von Paaren wie
„Grippe“ und „Krippe“ für minimale phonetische Unterschiede
in Wörtern sensibilisiert |
 | Die
Schüler werden in die Lage versetzt, minimale phonetische
Unterschiede artikulatorisch
zu realisieren |
 | Die
Schüler schärfen ihr Bewusstsein für unterschiedliche Schreibweisen
von gleich und ähnlich klingenden Wörtern |
 | Die
Schüler erweitern sowohl ihren passiven als auch aktiven Wortschatz |
Die gesamten Materialien sind unter dem
Titel "Lesen - Legen - Kontrollieren" beim LIPURA-Verlag
erhältlich.
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